Immobilienfinanzierung – Hypothekenversicherungen einfach erklärt

Immobilienfinanzierung - Hypothekenversicherungen einfach erklärt

Im deutschsprachigen Raum eher unbekannt ist die sogenannte Hypothekenversicherung, die in Ländern wie den USA von Menschen abgeschlossen wird, die nur über ein geringes Einkommen oder Vermögen für eine Immobilienfinanzierung verfügen. Grundsätzlich sichert hierbei eine Versicherung auf Basis einer Hypothek die Tilgung derselben ab. Das senkt für den Darlehensgeber das Ausfallrisiko und hilft dem Darlehensnehmer, mit begrenzten Mitteln eine solide – und abgesicherte – Finanzierung auf die Beine zu stellen. Aber wie funktioniert das genau? Im Folgenden erklären wir Ihnen das Wesentliche dieses Finanzierungsmodell.

Viele Namen, eine Idee – das ist eine Hypothekenversicherung

Im Prinzip kann man das Finanzierungsmodell der Hypothekenversicherung als ein Darlehen mit langer Laufzeit gegen Einräumung einer Hypothek auf das zu finanzierende Objekt bezeichnen. Neben der Bank und dem Kreditnehmer tritt die Versicherung als dritte Partei auf. Die Bank sichert sich zusätzlich zu dem Gegenwert der Immobilie noch einmal ab. Dieses Modell, in dem der Kredit selbst versichert ist, wird mit verschiedenen Begriffen bezeichnet, die aber alle ein und dasselbe meinen:

  • Hypothekenversicherung
  • Hypothekentilgungsversicherung
  • Tilgungsversicherung
  • Tilgungsaussetzungsversicherung

Die Grundidee der Hypothekenversicherung dreht sich dabei um zwei Punkte:

  • Banken können eine größere Summe beleihen
  • Personen mit geringem Vermögen können eine Immobilie finanzieren

Durch die zusätzliche Absicherung der Ausfallrisiken dürfen Banken auch Personen ohne genügend Eigenkapital über einen – üblicherweise hohen – Immobilienkaufpreis beleihen. Somit erschließen sich Kreditnehmer eine Personengruppe, die ein natürliches Interesse an einer Immobilienfinanzierung hat, aber für einen einfachen Ratenkredit aufgrund des Risikos nicht kreditwürdig wäre. Generell kann es sinnvoll sein, sich noch einmal allgemein mit dem Thema Kreditwürdigkeit auseinanderzusetzen.

So funktioniert eine Hypothekenversicherung

So funktioniert eine Hypothekenversicherung

Es handelt sich bei der Hypothekenversicherung um eine private Lebensversicherung zur Tilgung eines Kredits in Form einer Hypothek, wobei das Darlehen im Tausch das Grundpfandrecht (die Hypothek) gewährt wird. Die Versicherungssumme ist dabei oft an die Darlehenssumme angepasst, was sich aufgrund der soliden Absicherung in der Versicherungsprämie widerspiegelt. Die langfristige Laufzeit liegt üblicherweise bei bis zu 30 Jahren.

Die Hypothekenversicherung dient der Sicherung der Tilgung, da diese mit der Versicherungssumme gedeckt ist. Es gibt den Gläubiger bzw. Kreditvermittler (Bank) und den Schuldner, der die Immobilie finanzieren möchte. Die anfängliche Finanzierungslücke wird durch das Versicherungsunternehmen – als reine Versicherung oder direkt als Darlehensgeber – geschlossen. So sind auch mögliche zukünftige finanzielle Engpässe des Schuldners abgesichert.

Der Schuldner bezahlt während der Vertragslaufzeit die anfallenden Kreditzinsen und Versicherungsprämien. Die Tilgung des Darlehens ist während der Laufzeit ausgesetzt, da die Kreditsumme am Ende oder bei Fälligkeit der Versicherung abgegolten ist. Die Rechte an dem Versicherungsvertrag tritt der Schuldner vorab an den Gläubiger ab, wobei er etwaige Überschüsse – die nach der Tilgung übrigbleiben, für sich beanspruchen darf.

Unterschiede zwischen der Hypothekenversicherung und einem Ratenkredit mit Restschuldversicherung

Es handelt sich bei der Hypothekenversicherung also um eine Darlehensart unter vielen. Um verschiedene Kreditformen genau zu verstehen, ist es ratsam, sich einfach über verschiedene Möglichkeiten und Verwendungszwecke zu informieren. Während ein Hypothekendarlehen für die Immobilienfinanzierung relevant ist, gibt es für andere Finanzierungen alternative Kreditarten.

Einem Hypothekendarlehen am ähnlichsten ist wohl ein privater Ratenkredit, bei dem ebenfalls eine Versicherung des Kredits möglich ist, aber eine laufende Tilgung erfolgt. Die Restschuldversicherung beim Ratenkredit ist jedoch auf den Schuldner und dessen persönliches Risiko, die monatlichen Raten nicht mehr leisten zu können, zugeschnitten. Solche Versicherungsfälle können zum Beispiel der Tod, die Arbeitslosigkeit oder Berufsunfähigkeit des Kreditnehmers sein.

Eine Restschuldversicherung ist im Gegensatz zur Hypothekenversicherung nicht kapitalbildend und wird demnach nicht am Ende der Laufzeit auf jeden Fall ausgezahlt. Auch erhöht sie – anders als beim abgesicherte Hypothekendarlehen – nicht zwingend die Chance, dass auch jemandem mit geringerer Kreditwürdigkeit ein solcher Ratenkredit gewährt wird. Für weiter Informationen rund um das Thema stellt das Bundesamt für Finanzen eine praktische Übersicht zu Kreditsicherheiten, Hypotheken und Versicherungen bereit.

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