Österreich erlebt aktuell die höchste Inflationsrate seit Jahrzehnten – im April lag sie bei schätzungsweise 7,2%. Konsumentinnen merken diesen Unterschied vor allem beim wöchentlichen Lebensmitteleinkauf, aber auch die Rechnung für Strom und Gas ist eine negative Überraschung. Vieles ist teurer geworden, und genau deswegen werden aktuell Energiealternativen wieder fleißig diskutiert. Aber das ist nichts Neues, denn Energie ist in den letzten Jahren zu einem Thema mit höchster Priorität aufgestiegen. Der Handel mit Energie könnte sich schon bald verändern. Laut Klimaschutzexpertinnen bleibt sogar nur noch wenig Zeit dafür, und genau deswegen sollte die Politik jetzt handeln.
Finanzielle Krisen und der Klimawandel – beides sind Themen, die eng mit Energie und erneuerbaren Quellen assoziiert werden. In diesem Artikel erfahren Sie mehr über dieses Thema und was Sie jetzt tun können.
Was sind erneuerbare Energieträger?
Ganz allgemein sind erneuerbare Energiequellen Alternativen zu fossilen Brennstoffen. Zu den erneuerbaren Energieträgern zählen Wasserkraft, Geothermie, Biokraftstoffe, Biomasse, Windenergie, Solarenergie und Meeresenergie. Beispiele für fossile Brennstoffe sind Erdgas, Erdöl, Torf sowie Kohle. Man möchte unter anderem mehr auf erneuerbare Energiequellen setzen, um mehrere Möglichkeiten der Energieversorgung zu haben, Treibhausgasemissionen zu verringern und die Abhängigkeit von unzuverlässigen und instabilen Märkten für fossile Brennstoffe zu reduzieren.
Warum sind Alternativen zu Gas gerade jetzt so wichtig?
Dass Erdgas nicht gerade zu den klimafreundlichsten Energieträgern zählt, ist schon länger bekannt. Deswegen werden auf EU-Ebene schon seit einigen Jahren Projekte finanziert, die die Entwicklung und Etablierung von Windenergie und Co. erleichtern sollen.
Aktuell ist es der Krieg in Europa, der dazu führt, dass man vermehrt nach Alternativen sucht. Leider ist die Zeit, um auf erneuerbare Energie umzustellen, in Österreich zu knapp. Expertinnen erwarten, dass man erst 2027 unabhängig von Erdgas sein könnte.
Viele EU-Länder beziehen Naturgas aus Russland, und seit dem Krieg bangen die Länder darum, ob die Lieferverträge mit Russland bestehen bleiben und die Energieversorgung gesichert ist oder nicht. Russland liefert aktuell kein Gas mehr nach Polen und Bulgarien, nach Österreich gibt es keine Liefereinschränkungen. Aber die Abhängigkeit Österreichs, die innerhalb der EU zu den größten zählt, ist vielen definitiv ein Dorn im Auge.
Was macht die Politik?
In Österreich versucht man, die Lieferverträge aufrechtzuerhalten, denn diese laufen bis 2040. Auf EU-Ebene versucht man währenddessen, einen Anteil an erneuerbaren Energieträgern von 32% bis 2030 zu erreichen. Diese sind auch in Bezug auf das Ziel von einer Reduktion von 55% der Treibhausgasemissionen bis 2030 entstanden. Es wird jedoch vermutet, dass man so lange nicht warten kann – die meisten EU-Länder wollen so schnell wie möglich unabhängig von Erdgas werden, sodass viele Politikerinnen in die Forschung und Entwicklung von erneuerbaren Energiequellen investieren.
Das können Sie tun
Als Konsument*in haben Sie die Möglichkeit, ebenfalls in erneuerbare Energie zu investieren und auf fossile Brennstoffe zu verzichten. Dabei hilft es natürlich immer, mit Energie sparsam umzugehen. So können Sie nicht nur der Umwelt etwas Gutes tun, sondern auch Ihren persönlichen Finanzen. Hier eine Liste an Empfehlungen:
- Probieren Sie, die Raumtemperatur so gering wie möglich zu halten und verwenden Sie, sollten Sie eines haben, Ihr Thermostat richtig – das bedeutet, dass sie es nicht vollständig aufdrehen sollten.
- Wenn Sie verreisen, sollten Sie die Heizung komplett abdrehen. In der Nacht können Sie die Heizung ebenfalls zurückdrehen, und die Jalousien herunterlassen, um die Wärme im Haus zu speichern.
- Lüften Sie, indem Sie das Fenster weit öffnen und nach kurzer Zeit wieder schließen. Halten Sie das Fenster nicht ewig gekippt. Dabei sollten Sie die Heizung zurückstellen, um diesen Vorgang möglichst energieeffizient zu gestalten.
- Erkundigen Sie sich bei Ihrem Gas-Anbieter, wo das Gas eigentlich herkommt, das Sie verbrauchen. Einige Anbieter beziehen Gas aus Norwegen und Großbritannien. Sie können zu diesen Anbietern wechseln, um erneuerbare Energien zu unterstützen.