Alles, was Sie über den Dispokredit wissen müssen

Alles, was Sie über den Dispokredit wissen müssen

Dispokredite können ein schneller und vergleichsweise einfacher Weg zu mehr finanziellen Mitteln sein. Hierbei gibt es jedoch neben den Zinsen und Gebühren, die möglicherweise auf Sie zukommen, noch weitere Dinge, die Sie beachten sollten. 

Manchmal verläuft das Leben unerwartet und bringt einen nicht nur im privaten oder beruflichen, sondern auch im finanziellen Kontext in die Bredouille. Möglicherweise ist der Kühlschrank kaputt gegangen und die Lebensmittel kühlen sich nicht von selbst oder die Waschmaschine funktioniert nicht mehr wie gewohnt. 

Was auch immer der Grund für einen finanziellen Engpass sein sollte, der Dispokredit der eigenen Bank verspricht in dieser Hinsicht eine schnelle und effektive Hilfe. Allerdings sollten Sie dieses Versprechen nicht ganz so leicht nehmen, denn Dispokredite kommen auch immer mit gewissen Bedingungen, die Sie zuvor kennen sollten. Aus eben diesem Grund wollen wir vorab einen genauen Blick auf wichtige Aspekte rund um das Thema Dispokredit werfen: 

  • Was ist ein Dispokredit
  • Wie funktioniert ein Dispo? 
  • Wie hoch sind die Dispokredit Zinsen? 

Während die Dispokredite in der Vergangenheit noch deutlich höhere Zinsen aufgewiesen haben, sind diese in den letzten Jahren sowohl für Unternehmen als auch für Privatkunden gesunken. Allerdings sind die Zinsen hierfür immer noch vergleichsweise hoch. Zudem werden die Dispozinsen aller Voraussicht wieder steigen, da die EZB den Leitzins im Angesicht der Inflation erhöht hat. 

Hier lernen Sie mehr darüber, wie Sie Dispokredite zu Ihrem eigenen Vorteil nutzen können und worauf Sie bei all dem auch wirklich achten sollten, um das Meiste für Sie herausholen zu können. 

Was ist ein Dispokredit?

Ein Dispositionskredit oder auch Dispokredit bzw. Dispo ist ein kurzfristiger Kredit, der von der Bank gewährt wird, obwohl der Kunde kein Guthaben auf dem Girokonto hat. Hiermit lassen sich weiter Geld abheben, Rechnungen bezahlen sowie auch bargeldlos zahlen, obwohl eigentlich kein verfügbares Guthaben auf dem Konto vorhanden ist. 

Damit diese Möglichkeit gewährt werden kann, wird ein bestimmtes Limit festgehalten, welches die Höchstgrenze des Sonderguthabens festlegt. Eine weitere Überschreitung ist nicht möglich.

Wenn Sie gerne über ein höheres Limit für Ihren Dispokredit verfügen würden, können Sie dieses bei Ihrer Bank erhöhen. 
Was ist ein Dispokredit?

Wie funktioniert ein Dispo?

Falls Sie sich an dieser Stelle jetzt fragen, was Sie machen müssen, um den Dispo nutzen können, müssen Sie sich kaum Gedanken machen. Die meisten Girokonten verfügen bereits über ein bestimmtes Limit, welches Sie automatisch nutzen können, sobald Sie in den negativen Bereich abrutschen. 

Stellen Sie sich hierfür beispielsweise vor, dass Herr Müller aktuell 5.000 Euro auf seinem Girokonto hat. Nun kauft er einen TV für 2.000 Euro sowie auch eine Stereoanlage für 1.500 Euro. Damit er außerdem noch kochen kann, braucht er neue Küchengeräte im Wert von 2.000 Euro. Er hat sein restliches Geld damit verbraucht und muss einen Dispokredit von 500 € bei seiner Bank aufnehmen. Da er das Geld beim nächsten Gehaltseingang zurückzahlen kann, hat er sein Konto für 15 Tage überzogen. Nachfolgend erhalten Sie einen Überblick über die Dispokredit Zinsen.  

Beachten Sie, dass die Zinsen für Dispokredite in der Regel hoch ausfallen. Aus diesem Grund sollten Sie sich gut überlegen, ob ein Dispokredit tatsächlich notwendig ist. 

Wie hoch sind die Dispokredit Zinsen?

Die Zinsen für einen Dispokredit werden nur dann fällig, wenn dieser tatsächlich in Anspruch genommen wird. Das bedeutet, dass die Bank hierbei genau ausrechnet wann und wie lange der Dispokredit und welcher Betrag in Anspruch genommen wurde. Das Girokonto wird hierbei alle drei Monate und durch die Addition der aufgelaufenen Zinsen zusammenaddiert. 

Um das vorhandene Beispiel zu erweitern und die Rechnung zu vereinfachen, gehen wir von 15 Prozent als Zinssatz für den Dispokredit aus. Die 15 Prozent gelten hierbei jedoch immer für ein gesamtes Jahr, sodass man den Zinssatz zunächst einmal auf 20 Tage herunterbrechen muss. 

Im beschriebenen Beispiel leiht sich Herr Müller 500 Euro für 15 Tage von der Bank aus und wird hierfür einen Zinssatz von 15 Prozent entrichten. Demnach sieht die Rechnung für Herrn Müller wie folgt aus: 

500 Euro / 100 x 15% = 75 Euro / 360 Tage x 15 Tage = 3,13 Euro

Demnach müsste Herr Müller nach seinem Gehaltseingang einen Betrag von 503,13 Euro an die Bank zurückzahlen. Dieser Betrag setzt sich aus den 500 Euro zusammen, die er sich von der Bank in Form des Dispokredits leiht sowie auch aus den 3,13 Euro, die er hierfür Zinsen zahlen muss. 

Das mag zunächst einmal nicht nach viel Geld erscheinen, aber je häufiger Sie Ihren Dispokredit nutzen und je mehr Geld Sie von der Bank in Anspruch nehmen, umso höher wird der Gesamtbetrag ausfallen, den Sie letztlich entrichten müssen. Zu beachten, ist an dieser Stelle auch, dass Sie weiter Zinsen auf den verbliebenen Dispobetrag zahlen müssen, wenn Sie das geliehene Geld nicht durch den nächsten Gehaltseingang vollständig zurückzahlen können. 

FAQs zum Dispokredit

Wie kann man das Konto ausgleichen?

Um einen Dispokredit zurückzuzahlen, müssen Sie lediglich Geld auf Ihr Girokonto überweisen bzw. bis zu Ihrem nächsten Gehaltseingang warten. Das erhaltene Geld wird automatisch mit den Schulden verrechnet, sodass Sie nichts weiter machen müssen. 

Was ist der Dispozins?

Der Dispozins ist der Zinssatz, der für den, von der Bank bei einem Dispokredit geliehenen, Geldbetrag fällig wird. In den meisten Fällen fallen diese Zinssätze sehr hoch aus, weshalb Sie sich vorab immer gut überlegen sollten, ob Sie einen Dispokredit in Anspruch nehmen. 

Was ist der Unterschied zu einem Kontokorrentkredit bzw. einem Überziehungskredit?

Ein Dispokredit ist genau das Gleiche, wie ein Kontokorrent- bzw. Überziehungskredit. Es sind lediglich andere Namen für einen Dispokredit, welche von der einen oder anderen Bank möglicherweise genutzt werden, um einen Dispokredit zu beschreiben. 

Wie hoch ist das Limit für einen Dispokredit?

Das Limit für einen Dispokredit fällt von Bank zu Bank unterschiedlich aus. Während es bei manchen Banken 1000 Euro beträgt, sind es bei anderen Banken nur 250 Euro. Der Geldbetrag, der Ihnen bei einem Dispokredit zur Verfügung steht, hängt auch stark von Ihrem Einkommen sowie von Ihrer Historie mit der Bank Ihres Vertrauens ab. 

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